
Wofür steht green-books.org?
Die Antwort findet man bereits im Logo: Eco-Literacy. Hinter diesem Begriff versteckt sich im Grunde das Verständnis von Zusammenhängen und Prozessen in der Natur und in Ökosystemen. Green-books.org setzt sich dafür ein, in Indonesien so vielen Menschen wie möglich Verständnis und emotionalen Zugang zu ihrer Umwelt zu geben, damit sie die Natur lieben lernen und nachhaltige Entscheidungen treffen wollen.
Petr hat die Organisation mit zwei Freunden gegründet, nachdem er in Borneo auf einheimische Kinder in einem kleinen Dorf gestoßen ist, die nicht wussten, was ein Orang Utan ist, geschweige denn, dass ihre Insel seine Heimat ist. Petr wurde außerdem Zeuge der zahlreichen Umweltprobleme, unter denen Land und Leute leiden. Seitdem widmet er sein Leben für die Vision eines nachhaltigeren Indonesiens, in dem die nächste Generation den Umweltschutz ihres Landes selbst in die Hand nehmen kann und will. Unterstützt wird Petr dabei von fleißigen Helfern, darunter Experten für Webdesign und Social Media, aber auch Freiwilligen und Praktikanten.
Wie wird die Vision in die Tat umgesetzt?
Eco-Libraries: Angefangen hat alles mit Büchern. Wie der Name „green-books.org“ bereits verrät, stehen die Bücher, die in sogenannten Eco-Libraries in ganz Indonesien verteilt sind, im Mittelpunkt. Jeder, der bereit ist, langfristig Verantwortung zu übernehmen und dazu noch über fließende Indonesisch-Kenntnisse und Zugang zu indonesischen Kindern verfügt, kann sich für eine Eco-Bücherei bewerben. Nach einer Prüfung der Bewerbung und der Finanzierung durch Spenden wird ein ausgewähltes Set an farbenfrohen indonesischen Büchern zum Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit über einen Verlag in Jakarta zu den jeweiligen Zielorten geschickt.
Eco-Aktivitäten: Neben den Büchern steht momentan die Entwicklung sog. Eco-Aktivitäten im Fokus. Alle Büchereien sind durch ein Facebook-Forum verbunden, in dem sie mit Ideen und Anleitungen für Spiele und Aktivitäten versorgt werden, und im Gegenzug idealerweise regelmäßig Feedback liefern. Durch aktive Teilnahme an umweltorientierten Spielen, Handwerksarbeiten, Upcycling-Aktivitäten, Permakultur-Projekten und vielem mehr entsteht eine direkte Beziehung zur Natur, deren Schönheit und Zerbrechlichkeit greifbar wird und so hoffentlich die Herzen der Kinder gewinnt.
Eco-Communities: In Zukunft sollen dann auch die Gemeinden mit einbezogen werden. Im kulturellen Kontext spielt die familiäre und dörfliche Gemeinschaft eine bedeutende Rolle und könnte so als Medium für ein gesteigertes Umweltbewusstsein dienen. Es stehen monatliche Exkursionen zu Nationalparks zur Diskussion, Strand Clean-Ups oder gemeinschaftliche Gartenarbeiten – der Kreativität ist keine Grenzen gesetzt. The sky is the limit, wie Petr sagen würde.
Warum das Ganze?
Lückenhaftes Bildungssystem: In den indonesischen Schulen wird Umweltbildung oft komplett versäumt, wenn nicht sogar noch kontraproduktive Methodik gelehrt. Die Bücher, die zur Verfügung stehen, sind ohne Bilder oder in schwarz-weiß, in englisch oder schlichtweg furchtbar langweilig. Weder Spaß am Lesen, noch an der Natur kann damit so richtig aufkommen. Vor allem Letzteres wäre aber extrem wichtig. Indonesien liegt auf Platz drei der artenreichsten Ländern der Erde, unterliegt aber jede Sekunde fatalen Schäden – die meisten davon verursacht durch uns, den Menschen.
Massive Umweltprobleme: Die Insel Sumatra, zum Beispiel, ist der einzige Ort der Welt, an dem sowohl Orang Utans, als auch Elefanten, Tiger und Nashörner zu finden sind. Das könnte sich in naher Zukunft jedoch ändern, wenn sich die Restbestände der allesamt vom Aussterben bedrohten Arten nicht bald erholen. Sie sind unter Anderem vom Poaching bedroht, der illegalen Jagd und dem Weiterverkauf an andere asiatische Länder. Vor allem aber verliert der Großteil der indonesischen Tierwelt täglich über 2000 Hektar ihrer Heimat: den Regenwald. Die über Jahrtausende hinweg entstandenen fragilen Ökosysteme müssen kontinuierlich Monokulturen, wie Palmöl-Plantagen, weichen. Artensterben, Sturzfluten, großflächige Waldbrände und Luftverschmutzung sind nur einige der Folgen.
Müll- und Plastikproblematik: Unvorstellbar sind außerdem die exorbitanten Massen an Müll, die nicht nur das Inselreich, sondern ganz Südostasien wortwörtlich überschwemmen. Zu Land und zu Wasser wimmelt es von Plastiktüten, Wasserflaschen, Essensverpackungen, die wir so widerstandsfähig hergestellt haben, dass sie womöglich die Menschheit selbst überleben und als traurige Fossile an uns erinnern werden. Wenn man beim Schnorcheln ein großes helles etwas in der Ferne schwimmen sieht, muss man sich tatsächlich immer häufiger fragen: Fisch oder Plastiktüte? Die meisten Male ist die Antwort einfach nur enttäuschend.
Leider nimmt die Liste an Umweltproblemen in diesem kulturell und landschaftlich so atemberaubenden Land kaum ein Ende. Ökosysteme werden aus dem Gleichgewicht gebracht und können sich nicht erholen, womit die Bevölkerung, die größtenteils essentiell von natürlichen Ressourcen abhängt und nicht über alternative Mittel verfügt, sich langfristig den Ast absägt, auf dem sie sitzt.
Wie kannst du helfen?
Help us inspire millions of Indonesian children to start protecting our planet, today!
1. Spenden!
Die einfachste Art, green-books.org zu unterstützen, ist durch Spenden. Egal ob es nur ein Buch, oder gleich eine ganze Bücherei werden soll – finanziell kannst du ganz einfach von Zuhause aus ein nachhaltigeres Indonesien unterstützen.
Tipp: Wer eine ganze Eco-Library sponsort, der kann diese auf Nachfrage auch nach sich benennen lassen.
2. Freiwilligenarbeit!
Du bist professioneller Naturfotograf, Experte in Social Media oder SEO, schreibst gerne Texte, oder hast einen pädagogischen Hintergrund? Dann kannst du deine Fähigkeiten und deine Zeit spenden und Teil des green-books.org Teams werden! Möglich ist das entweder ganz gemütlich von Zuhause aus, oder als sinnvolle Bereicherung des nächsten Bali Urlaubes! Nach Absprache lässt sich das dann auch im Rahmen eines Praktikums machen.
Schicke dazu einfach eine kleine Bewerbung mit Lebenslauf an volunteer@green-books.org.
3. Eco-Travelling!
Du planst gerade deine nächste Reise nach Indonesien und willst das Land hautnah erleben? Warum dann nicht eine der Eco-Büchereien besuchen? Als Eco-Traveller suchst du dir einen oder mehrere Standorte aus, die du besuchen willst und bekommst exklusive Kontakte zu den Leuten vor Ort. Du darfst Indonesien abseits der Touristenpfade entdecken, mit den Kindern Zeit verbringen und gewinnst wertvolle Einblicke in das alltägliche Leben der Inselbewohner. Im Gegenzug sammelst du Feedback über den Zustand der Eco-Bücherei und führst ein paar der Eco-Aktivitäten zusammen mit den Kindern durch.
Schicke auch dazu einfach eine kleine Bewerbung mit Lebenslauf an volunteer@green-books.org.
Lea von Indojunkie ist auch schon zum Eco-Traveler geworden! Sie ist mit 40 Büchern im Gepäck nach Detusoko, Flores, gereist und hat dort die Eco-Bücherei besucht. Ihren exklusiven Bericht findet ihr hier!
4. Aufklären!
Dir gefällt, was green-books.org tut? Erzähl’s deiner Familie & Freunden, folge green-books.org auf Facebook und Instagram, teile und gib Likes. Du hilfst aber auch, indem du jede Gelegenheit nutzt, um über Indonesiens Probleme Aufmerksam zu machen. Egal wie – Spread the word!
Text: Jasmin von Facettes
Features
Projekte
- Eco-Libraries
- Eco-Aktivitäten
- Eco-Communities
Was du tun kannst
- Spenden
- Volunteering
- Eco-Traveling
- Aufklären
Warum das Ganze?
- Lückenhaftes Bildungssystem
- Massive Umweltprobleme
- Müll- und Plastikproblematik